Hier finden Sie Antworten auf die Fragen, warum Daten standardisiert sein müssen, wer diese Datenstandards vorgibt und implementiert, an welchen Datenstandards sich der Data Hub NRW orientiert und welchen Mehrwert der Data Hub NRW bietet.

Um die Maschinenlesbarkeit der Daten im Data Hub NRW zu ermöglichen,  müssen diese standardisiert werden. Dabei gibt es unterschiedliche Datenstandards:

So ermöglicht das Auszeichnungssystem schema.org beispielsweise eine bessere Strukturierung von Inhalten auf Webseiten und wird stetig weiterentwickelt.

Die Open Data Tourism Alliance soll dabei helfen, die Digitalisierung im Tourismus europaweit voranzutreiben. Sie stützt sich dabei auf die schema.org Standards und entwickelt diese im touristischen Kontext weiter.

Im Data Hub NRW werden die, durch die Open Data Tourism Alliance beschlossenen erweiterten schema.org-Standards genutzt, um unter anderem den Datenaustausch zwischen den Systemen zu vereinfachen.

Datenstandardisierung

Technische Services brauchen (heute) maschinenlesbare Daten – vor allem Suchmaschinen, aber auch das Ausspielen von touristischem Content auf weiteren Websites sind ohne maschinenlesbare Daten unmöglich. Damit dies auf technischer Ebene funktionieren kann, müssen die Daten einem einheitlichen Standard entsprechen.  

Der Prozess der Datenstandardisierung bewirkt die Umwandlung von Zeichenketten in ein standardisiertes, von Maschinen verstandenes Datenmodell. Für die Weiterverarbeitung der Daten wird eine einheitliche Sprache vorausgesetzt. Hierfür gibt es unterschiedliche Standards.  Hierfür gibt es unterschiedliche Standards, die nicht nur eine effizientere Verarbeitung der Daten ermöglichen, sondern auch deren Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen sicherstellen. Die Einhaltung dieser Standards ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Daten konsistent, zuverlässig und für eine Vielzahl von Anwendungen und Diensten nutzbar sind.

Schema.ORG

Schema.org stellt ein gemeinsames Vokabularschema für strukturierte Daten dar und ist ein mögliches Puzzleteil zur Verbesserung der Suchmaschinenoptimierung. Das Auszeichnungssystem hilft bei der Kennzeichnung und Strukturierung von Inhalten auf Webseiten. Diese „Markierungen“ helfen Maschinen, allen voran Suchmaschinen, Inhalte im Web besser zu verstehen, zu ordnen und zu klassifizieren, was zu einer verbesserten Sichtbarkeit in den Suchergebnissen führen kann. Diese erhöhte Sichtbarkeit ist besonders im Tourismusbereich von großer Bedeutung, da potenzielle Besuchende und Kunden vermehrt über Online-Suchen auf Angebote stoßen.

Da Schema.org von Google, Microsoft und Yandex initiiert wurde und dort bereits intensiv Verwendung findet, ist es mittlerweile zu einem De-facto-Standard für die Strukturierung von Webinhalten geworden. Es wird durch einen offenen Gemeinschaftsprozess und kollaborative, gemeinschaftliche Aktivität weiterentwickelt, was bedeutet, dass das Vokabular ständig erweitert und an neue Anforderungen angepasst wird. Dies stellt sicher, dass Schema.org aktuell bleibt und auf die sich wandelnden Bedürfnisse der digitalen Welt reagiert.

Das Datenmodell von Schema.org ist abgeleitet vom RDFSchema und sehr generisch, was eine breite Anwendbarkeit ermöglicht. Das Vokabular kann mit vielen verschiedenen Codierungen (z.B. RDFa, JSON-LD, Microdata) genutzt werden, was Flexibilität bei der Implementierung bietet und sicherstellt, dass die Daten unabhängig von der technischen Plattform oder dem Content-Management-System strukturiert und nutzbar gemacht werden können. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll für touristische Akteure, die oft mit einer Vielzahl von technischen Systemen arbeiten und ihre Daten über verschiedene Kanäle hinweg konsistent bereitstellen müssen.

Open Data Tourism Alliance

Um die Standardisierung und damit die Digitalisierung im europäischen Tourismus auch länderübergreifend voranzutreiben, initiierte die Deutsche Zentrale für Tourismus 2021 eine Organisationseinheit mit europäischem Fokus.  

Die Open Data Tourism Alliance (ODTA) kümmert sich grenzüberschreitend um die Standardisierung semantischer Datenmodelle für touristische Informationen auf Basis des schema.org-Standards. Dies stellt sicher, dass touristische Daten europaweit auf eine einheitliche und maschinenlesbare Weise erfasst und genutzt werden können, was die Effizienz und Effektivität der digitalen Präsenz von Tourismusorganisationen erheblich steigert. Durch diese Standardisierung wird es einfacher, Daten zwischen verschiedenen Plattformen, Ländern und Sprachen auszutauschen und zu integrieren, was eine einheitliche und kohärente Darstellung touristischer Informationen ermöglicht.

Darüber hinaus sorgt die ODTA für einen intensiven länderübergreifenden Austausch, um Erfahrungen beim Einsatz strukturierter Daten und semantischer Technologien miteinander zu teilen. Dieser Austausch ist von großer Bedeutung, da er es den Mitgliedern ermöglicht, voneinander zu lernen und Best Practices zu entwickeln, die zur Verbesserung der digitalen Strategien und zur Erhöhung der Sichtbarkeit im Wettbewerb beitragen. 

Ein weiteres zentrales Ziel der ODTA ist es, durch ihre breite Aufstellung nicht nur reaktiv auf technologische Entwicklungen einzugehen, sondern diese für den Tourismus aktiv mitzugestalten. Dies bedeutet, dass die ODTA nicht nur darauf reagiert, wie neue Technologien und Standards den Tourismus beeinflussen, sondern auch proaktiv neue Ansätze und Innovationen entwickelt, um die Branche weiter voranzubringen. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen relevanten Akteuren, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die den europäischen Tourismus in die digitale Zukunft führen.

Datenstandard im Data Hub NRW

Für den Data Hub NRW wurde zunächst ein eigener Standard entwickelt. Dieser basiert auf dem gängigsten Standard Schema.org, berücksichtigt jedoch auch relevante touristische Daten-Spezifika in Nordrhein-Westfalen. Diese maßgeschneiderte Anpassung stellt sicher, dass die spezifischen Anforderungen und Besonderheiten des regionalen Tourismus in Nordrhein-Westfalen optimal abgebildet und effizient in digitale Prozesse integriert werden können.

Bei ihrem 7. Treffen in Linz am 25. Mai 2023 einigte sich die ODTA auf gemeinsame technische Normen und Standards für touristische Informationen. Die Erweiterungen des schema.org-Standards betreffen die Themenfelder Unterkunft, Touren, Points of Interest und Events. 

Diese neuen Standards zielen darauf ab, die semantische Annotierung von touristischen Daten und Informationen zu erleichtern, sodass Suchmaschinen, Buchungsplattformen und andere digitale Dienste die Inhalte besser verstehen und verarbeiten können. Durch eine präzisere und einheitlichere Datenstruktur wird der Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen erheblich vereinfacht. Dies ermöglicht es touristischen Akteuren, ihre Daten effizienter zu verwalten und zu verbreiten, was letztlich zu einer verbesserten Sichtbarkeit und Erreichbarkeit ihrer Angebote führt.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Standards ist auch die Schaffung einer robusten Grundlage für Anwendungen und Tools im Kontext der Künstlichen Intelligenz (KI). Künstliche Intelligenz spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Verarbeitung und Analyse von Daten, insbesondere im Tourismus, wo personalisierte Empfehlungen, automatisierte Kundenbetreuung und intelligente Buchungssysteme an Bedeutung gewinnen. Die neuen Standards unterstützen diese Entwicklungen, indem sie eine klare und maschinenlesbare Datenstruktur bereitstellen, die von KI-Systemen effektiv genutzt werden kann.

Tourismus NRW, als aktives Mitglied der  Open Data Tourism Alliance, wird alle Anpassungen am internationalen Standard auch im Data Hub NRW umsetzen. Dies stellt sicher, dass die in Nordrhein-Westfalen erfassten und verwalteten touristischen Daten sowohl mit den regionalen als auch mit den internationalen Standards kompatibel sind. Diese Kompatibilität ist entscheidend, um den nahtlosen Austausch von Daten über Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen und gleichzeitig die spezifischen Anforderungen des lokalen Marktes zu erfüllen.

Es handelt sich um eine Informationsdarstellung. Tourismus NRW e.V. übernimmt für die Inhalte keine Gewähr.

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