Spannende Reise in die Vergangenheit: Touristiker wollen römisch-germanisches Erbe in NRW besser erlebbar machen
Das Hermannsdenkmal in Detmold, der Archäologische Park in Xanten oder Überreste römischer Wasserleitungen in der Eifel: In Nordrhein-Westfalen finden sich viele Fund- und Gedenkorte zur römischen und germanischen Geschichte. Doch bislang fehlt ein roter Faden, der diese historischen Orte miteinander verbindet, ihre Geschichten lebendig werden lässt und zeigt, wie die römisch-germanische Vergangenheit unser heutiges Leben noch immer prägt. Das soll sich mit einem neuen Projekt ändern.
Unter dem Titel „LIMES unLIMited – Römisch-germanisches Erbe an Rhein und Lippe“ wollen Touristiker und Landschaftsverbände unter der Führung des touristischen Landesverbands Tourismus NRW das historische Erbe der Römerzeit landesweit und zusammenhängend erlebbar machen und touristisch aufwerten. Eine Fachjury hat nun empfohlen, das Projekt finanziell zu fördern. Der Verband und seine Partner dürfen damit auf bis zu 1,56 Millionen Euro an Geldern aus dem Topf des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) hoffen. Zusammen mit den Eigenanteilen fließen damit in den nächsten Jahren rund zwei Millionen EUR in die Erlebbarkeit antiker Spuren in NRW.
Groẞes touristisches Potenzial von Unesco-Welterbestätten
„Das Thema bietet enormes touristisches Potenzial, insbesondere, weil der Niedergermanische Limes, der in weiten Teilen durch NRW verläuft, zum Unesco-Welterbe gehört. Besuche in Weltkulturerbestätten stehen bei vielen Reisenden ganz oben auf der Bucket List. Und auch das Thema „Römer“ übt ungebrochene Anziehungskraft auf Touristen aus. Aktuell machen wir als übergreifendes touristisches Landesthema noch zu wenig daraus, aber das wollen wir nun ändern", erklärt Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin von Tourismus NRW.
Mit dem Projekt wird das Römer-Thema entlang von Rhein und Lippe und damit erstmals für fast ganz Nordrhein-Westfalen aufbereitet. Eine zentrale Rolle soll dabei der Einsatz digitaler Möglichkeiten spielen. Etablierte Erlebnisstätten in Xanten, Köln, Bonn, Haltern und Detmold mit dem neueröffneten Besucherzentrum Hermanneum sollen mit thematisch inszenierten Wegstrecken wie der Römer-Lippe-Route verknüpft, bislang unsichtbare Orte mithilfe von Virtual und Augmented Reality auf dem Smartphone zum Leben erweckt werden. Auch andere neue Erlebnisangebote sollen an den Strecken entstehen, sodass deutlich mehr touristische Betriebe von dem Thema profitieren und neue Gäste gewinnen können als bislang.
Neben Tourismus NRW und den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe sind insbesondere Niederrhein Tourismus mit Neuss Marketing sowie sieben weitere touristische Organisationen an dem Projekt beteiligt, namentlich KölnTourismus, das neanderland bzw. der Kreis Mettmann, Eifel Tourismus mit dem aachen tourist service, Ruhr Tourismus sowie Teutoburger Wald Tourismus mit Lippe Tourismus & Marketing. Die Laufzeit des Projekts soll drei Jahre betragen. Damit es starten kann, muss jedoch noch der offizielle Förderbescheid der Landesregierung abgewartet werden.
Neuss präsentiert römisches Erbe auf der Landesgartenschau 2026
Das Thema „Römer“ wird auch bei der Landesgartenschau Neuss im kommenden Jahr eine Rolle spielen. In der Stadt am Rhein hatten sie ihr Legionslager Novaesium errichtet. Es ist eines der bedeutendsten und besterforschten römischen Militärlager des Rheinlands.