KI verwandelt Autos in internationale Reiseführer – Neuer Rekord für Tourismus in NRW erwartet
Das Reiseland Nordrhein-Westfalen fährt künftig in Millionen Autos mit: Informationen zu touristischen Highlights sollen ab Anfang 2025 in den Infotainmentsystemen großer deutscher und internationaler Autohersteller ausgespielt werden. Das kündigte der touristische Landesverband Tourismus NRW anlässlich des Tourismustags Nordrhein-Westfalen im Lindner Hotel Köln City Plaza an.
Möglich machen es Künstliche Intelligenz und der Dienstleister Tourcomm. Während zwei KI-Tools Informationen zu rund 200 touristischen Highlights, die an Autobahnen ausgeschildert werden, aus dem Deutschen ins Englische und Niederländische übersetzen und in Audiodateien verwandeln, sorgt der Dienstleister für die Verbreitung der dreisprachigen Audioinhalte in den Infotainmentsystemen der Autohersteller.
„Das Beispiel zeigt, wie sinnvoll sich heute schon KI-Tools im Tourismus einsetzen lassen. Mit dem neuen innovativen Ausspielkanal erreichen wir eine weitere große Zielgruppe, was uns ohne KI-Unterstützung so nicht möglich gewesen wäre. Das Auto wird damit zum internationalen Reiseführer“, erklärt Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Tourismus NRW.
Das Thema Künstliche Intelligenz stand neben dem Thema Nachhaltigkeit auch auf der Agenda des Tourismustags Nordrhein-Westfalen 2024, zu dem am 20. November rund 250 Branchenvertreter:innen sowie Akteur:innen aus Wissenschaft und Politik zusammenkamen, darunter NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. Beide Themen werden den Tourismus in den kommenden Jahren und Jahrzehnten grundlegend verändern.
Verband erwartet neuen Rekord bei Übernachtungszahlen
Aktuell ist die nordrhein-westfälische Tourismusbranche auf Erfolgskurs: Für dieses Jahr erwartet Tourismus NRW einen neuen Rekord bei den Übernachtungszahlen. Hochrechnungen des Verbands zufolge dürfte 2024 erstmals die Marke von 54 Millionen bei den Gästeübernachtungen übertroffen werden. Vor allem bei den ausländischen Gästen gibt es im bisherigen Jahresverlauf ein dickes Plus, nicht zuletzt dank der Fußball-EM im Sommer.
Aber auch die Tagesreisen als wichtiger Wirtschaftsfaktor liegen laut einer GfK-Studie weiter auf einem hohen Niveau. Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Nordrhein-Westfalen demnach so viele innerdeutsche Tagesreisen unternommen wie in keinem anderen Bundesland. Erfreulich ist auch, dass NRW sich fest als Kurzurlaubsziel der Deutschen etabliert hat. Hier lag die Zahl der Gäste im ersten Halbjahr 2024 um 41 Prozent über dem Vor-Corona-Wert. Der wichtigste Quellmarkt ist dabei weiterhin das eigene Bundesland. Die Einheimischen schätzen die kurzen Wege, ob mit der Bahn oder dem Auto, und die attraktiven touristische Angebote im Land.
Touristisches Angebot zuletzt mehrfach ausgezeichnet
Und diese Angebote erzielen auch immer häufiger Auszeichnungen und Spitzenplätze in relevanten Vergleichen: So landete Essen in der Reisetrendstudie 2025 der Buchungsplattform Booking.com unter den deutschen Trenddestinationen, die bei internationalen Reisenden besonders beliebt sind, kürzlich auf dem ersten Platz und der Internationale Weihnachtsmarkt der Stadt wurde vom Online-Reiseportal „European Best Destinations“ zum nachhaltigsten Weihnachtsmarkt in ganz Europa gekürt. Für die britische Zeitung „The Times“ wiederum sind die Kölner Weihnachtsmärkte die schönsten in Europa. Der Travelbook-Award für die schönste Kleinstadt Deutschlands ging an Monschau und Wuppertal wurde im „Marco Polo Trendguide 2025“ als deutscher Geheimtipp empfohlen. Auch die „Allee des Jahres 2024“ in Xanten und Deutschlands schönster Wanderweg 2024, der Bergische Weg, befinden sich in Nordrhein-Westfalen. Das Phantasialand in Brühl erzielte bei den Parkscout-Plus-Awards 2024 für exzellente Leistungen in der europäischen Freizeitbranche zudem mit 27 Platzierungen erneut europaweit die meisten Auszeichnungen.