Städtetourismus abseits der Metropolen
Sie treten aus dem Schatten der großen Metropolen: Kleine und mittelgroße Städte mit weniger als 500.000 Einwohner:innen, wie beispielsweise Bonn, Aachen und Münster, aber auch Bielefeld, Krefeld und Bottrop, gewinnen zunehmend an Bedeutung als Kurzreiseziel. Sie weisen bei den jüngsten Übernachtungszahlen die größten (zweistelligen) Wachstumsraten auf. Allein Bonn und Münster verzeichneten über zweieinhalb Mal so viele Übernachtungen von Gästen, als Einwohner:innen in der Stadt gemeldet sind. Oberhausen erzielte im vergangenen Jahr gar einen Zuwachs von 20 Prozent, und in Bielefeld war es ein Plus von immerhin zehn Prozent. Ein Trend, der sich in Teilen des Landes, wie beispielsweise in Bonn und Oberhausen, bereits im Vorkrisenjahr 2019 abzeichnete. Sechs dieser Städte rückt auch die neue Imagekampagne von Tourismus NRW “Around the corner” in den Mittelpunkt. Sie will Städtereisende dazu animieren, die ausgetretenen Touristenpfade zu verlassen.
Mitentscheidend bei der Wahl der Städtereisenden ist unter dem Einfluss der Corona-Pandemie ein (subjektives) Sicherheitsgefühl an einem überschaubaren Ort “vor der Haustür”. Darüber hinaus wächst das Bedürfnis der Menschen, das Stadterlebnis mit einem Aufenthalt in der Natur zu verbinden. Beispielhaft hat die Stadt Münster auf diese jüngsten Entwicklungen reagiert und bereits in 2020 gemeinsam mit der Region Münsterland e. V. und der Initiative starke Innenstadt Münster die Kampagne „Dein MünsterLand Moment“ gestartet - eine attraktive Verbindung von Stadt- und Landurlaub . Auch Städte wie Aachen und Bielefeld werben mit vielfältigen Ausflugsmöglichkeiten in das grüne Umland. Und im Bergischen Land mit den drei Städten Wuppertal, Remscheid und Solingen ist Bahntrassen-Radeln ein großes touristisches Thema.