Klimaschutz im und am museum
Nicht erst die aktuelle Energiekrise zwingt Kultureinrichtungen zum Handeln. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind auch in Museen und Ausstellungshäusern längst angekommen. Sie veranstalten große Ausstellungen zu Zukunftsthemen, unternehmen aber auch eigene Anstrengungen, um als Institution umweltbewusster zu handeln.
Bereits im Juni 2022 stellte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“ vor. Das Ziel: Bis 2030 will der Verband mitsamt seinen insgesamt 1.400 Gebäuden, darunter 18 Museen, klimaneutral werden. Mithilfe von Geothermie, Energiegewinnung aus effektiven Photovoltaikanlagen sowie einer grundsätzlichen Überarbeitung der genutzten Gebäude soll jetzt auch die Unesco-Welterbestätte Zollverein in Essen zum klimaneutralen Standort entwickelt werden. Die besondere Herausforderung hier: Die einst größte Steinkohlenzeche der Welt steht heute unter Denkmal- und Welterbeschutz.
Im Frühjahr 2023 will der Deutsche Museumsbund praktische Handlungsempfehlungen herausgeben, wie Museen ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten können. In einer Arbeitsgruppe wurden Bereiche wie Ausstellen und Konservieren, Archivieren und Restaurieren, Transport von Objekten, Reisetätigkeiten von Mitarbeitenden und Publikum sowie bauliche Maßnahmen hinterfragt.
Ein Pilotprojekt für nachhaltiges Ausstellen stellt „Die grüne Moderne“ dar, die bis Januar 2023 im Museum Ludwig in Köln zu sehen war. Unter anderem wurde für die Schau die Architektur aus früheren Ausstellungen weiterverwendet beziehungsweise von der hauseigenen Schreinerei umgebaut. Es wurde weitgehend auf Originale aus fremden Sammlungen verzichtet und ausgediente Transportkisten und Kunstverpackungen dienen jetzt als Hochbeete für Kräuterpflanzen auf der Dachterrasse des Museums.