"Wir haben in unserer Erschöpfung gesagt, dass wir das unbedingt noch einmal wiederholen sollten" - EMG zieht positives Fazit des GTM
Mitte April war Essen Marketing (EMG) Gastgeber des diesjährigen GTM, der größten Incoming-Veranstaltung für den Deutschlandtourismus. Im Interview spricht Richard Röhrhoff, Geschäftsführer der EMG, über tanzende Gäste, die Highlights der Besuchenden und darüber, was er bei einer erneuten Ausrichtung der Veranstaltung anders machen würde.

Dieses Jahr fand der GTM in Essen statt. Was ist Ihr Fazit?
Das Feedback war überwältigend. Wir wissen ja, dass wir eine unterschätzte Stadt sind, deshalb wollten wir den GTM auch unbedingt ausrichten. Wir konnten die Gäste überraschen, die hatten das vielfältige Angebot nicht auf dem Zettel. Und ich glaube, auch unsere Abendveranstaltungen haben Maßstäbe gesetzt, es wurde nach langer Zeit auch wieder getanzt, oder besser gesagt: abgerockt.
Insgesamt hat Essen Marketing 22 Touren für Einkäufer:innen und Medienschaffende zusammen mit Ruhr Tourismus und Tourismus NRW organisiert, durch die die Teilnehmenden Essen und die Umgebung selbst erleben konnten. Was kam bei den Teilnehmenden besonders gut an? Womit konnten Essen und Nordrhein-Westfalen punkten oder vielleicht auch überraschen?
Die Fußball-Tour mit den Besuchen der Stadien auf Schalke und in Dortmund waren sicher Highlights, aber auch unsere Wandertouren waren klasse, weil man so etwas in einer Großstadt einfach überhaupt nicht erwartet. Und das Thema Industriekultur ist für viele Gäste etwas sehr Besonderes, da sie es von zuhause überhaupt nicht kennen. Nordrhein-Westfalen punktet vor allem mit seinen kurzen Wegen. Dass man von Essen in 45 Minuten am Kölner Dom oder in unter 30 Minuten in Düsseldorf ist, weiß im Ausland kaum jemand. Und das wertet die Region ungemein auf.
Wenn Sie noch einmal einen GTM oder eine ähnliche Veranstaltung organisieren würden: Was würden Sie nach Ihren Erfahrungen anders machen?
Ja, wir haben in unserer Erschöpfung schon gesagt, dass wir das unbedingt noch einmal wiederholen sollten, um die Eindrücke zu vertiefen und auch mehr Nachhaltigkeit zu erreichen. Außerdem wissen wir ja jetzt, wie es geht. Das Einzige, was wir ändern würden, ist die Zusammensetzung der Touren, weniger nach Themengebieten, sondern mehr auf Gesamterlebnis.
Essen Marketing hat sich zuletzt auch um Auszeichnungen wie „Bester Weihnachtsmarkt“ oder „Best Destination“ beworben. Wie hat sich Ihre Teilnahme an solchen Wettbewerben auf Ihr Geschäft ausgewirkt?
Bislang sehr positiv. Wir sind ja keine gelernte Tourismus-Destination, daher ist unser Ziel, Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Solche Votings sind dazu ein sehr geeignetes Mittel. Und das sehr positive Medienecho mit Überschriften wie "Europas am meisten unterschätzte Stadt" zeigt, dass wir damit vieles richtig machen.
Welche Großprojekte stehen bei Ihnen als nächstes an?
Am 2. Juni beginnt die Socca-WM, das ist die Kleinfeld-Fußball-Weltmeisterschaft in Essen. Da steht mitten in der City ein Stadion mit 3.000 Plätzen und es wird Fußball pur geboten. Und am 26. August endet die 3. Etappe der Deutschland-Tour, dem größten Radrennen der Republik, bei uns in Essen, bevor am 29. September das famose Essen Light Festival, immerhin eines der zehn größten Lichtkunstfeste Europas, beginnt.